Deutschland:
Der sonnigste Sommer seit Messbeginn / Einer der vier wärmsten Sommer seit 1881.
Hitzerekorde im Norden Deutschlands bis an die Küste, historische Trockenheit im Westen, Niedrigwasser und ausgetrocknete Flussläufe, Blaualgenplagen, zahlreiche Rekordwaldbrände, Trinkwassernotstände - oft Seite an Seite mit regionalen Starkregenfällen und Überflutungen.
Der Temperaturdurchschnitt lag im Sommer 2022 nach vorläufigen Berechnungen des DWD mit 19,2 °C um 2,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990.
6.trockenster Sommer seit 1881
In diesem Sommer fielen mit rund 145 l/m² knapp 40 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 239 l/m². Das Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen meldeten eine historische Sommerdürre. An den Alpen fielen währenddessen über 500 l/m². Der Rückgang der Bodenfeuchte in Deutschland nahm einen ähnlichen Verlauf wie im Dürrejahr 2018. Besonders markant war auch die Waldbrandgefahr, ähnlich wie 2018.
Mit fast 820 Std. überragte die Sonnenscheindauer im Sommer ihr Soll von 614 Std. (Periode 1961 bis 1990) um rund 35 Prozent.
Damit hat der Sommer 2022 den bisherigen Rekordhalter 2003 mit 793 Std. deutlich abgelöst.
Quelle : Deutscher Wetterdienst
(DWD) - auszugsweise Abschrift
Schleswig-Holstein:
Mit 17,5 °C (15,8 °C) war der Norden die kühlste Region. Hitzerekorde gab es dennoch: So wurde zum Beispiel in Grambek, 30 km südlich von Lübeck, am 20.7. mit 39,1 °C ein neuer Bundeslandrekord aufgestellt. Die Niederschlagssumme betrug 140 l/m² (222 l/m²). Die Sonne strahlte 740 Std. (645 Std.), womit der Norden das Schlusslicht im Sonnenscheinranking war.
Quelle : Deutscher Wetterdienst
(DWD) - auszugsweise Abschrift
Husum-Schobüll:
Ein schöner und viel zu trockener Sommer mit einer Mitteltemperatur von 17.2 °C, 193 mm Niederschlag und 780 Sonnenstunden.
21 Sommertage, 4 heiße Tage und 1 Tropennacht wurden registriert.
Den meisten Sonnenschein gab es im August, die höchste August-Sonnenscheindauer seit Aufzeichnungsbeginn ,
den meisten Niederschlag im Juni, der August war dagegen der trockenste August seit Aufzeichnungsbeginn.
Der Juni wurde bestimmt von mäßig warmen, schwülen und vereinzelt heißen Tagen.
In Schobüll, trotz einiger Tiefs mit wechselhaften Wetterabschnitten und leichten Gewittern/Ferngewittern
keine nennenswerten Niederschläge. Am 29./30. Juni erreichte nach mehreren Anläufen eine feuchtwarme und zu Gewittern neigende Luftmasse aus dem südlichen Bundesgebiet auch unseren Raum. Unter den Auswirkungen - Gewitter und Starkniederschläge - hatten überwiegend die südlichen Landesteile und die Halbinsel Eiderstedt mit z.T. über 80 mm in 24 Stunden und Überschwemmungen zu leiden.
Die Wetterlage im Juli
wurde überwiegend von sich wiederholenden Abläufen bestimmt.
Zwischen einem Hoch über den Britischen Inseln und einem Tief über Nordskandinavien floß mit einer nordwestlichen Strömung kühle Meeresluft nach Schleswig-Holstein, was gerade im Küstenbereich immer wieder zu
Regenschauern führte. Zwischenzeitlich wanderte das Hoch in eine
Position die die Zufuhr trockener und auch heißer Luftmassen zuließ. Der Höhepunkt der Hitzewelle war am 19. und 20. Juli mit einer Stationsrekord Temperatur seit Aufzeichnungsbeginn in Schobüll von 35,3 °C ( 20.07.22 ) , und einer Tropennacht.
Im August überwiegend Hochdruckeinfluss, dieser wurde nur selten von feuchtwarmer oder heißer Luftmasse unterbrochen.
Eingelagerte Tiefdruckrinnen beeinflussten den hiesigen Raum kaum. Die mitgeführten Gewitter und örtlichen Starkregenfälle bevorzugten überwiegend die Geestgebiete und das östliche bzw südliche Schleswig-Holstein. So erklärt sich auch die niedrigste August Niederschlagssumme seit 2002 von 18,4 mm für den Standort Husum-Schobüll.