Deutschland:
Von wenigen Stippvisiten abgesehen zeigte der Winter 2023/2024 nur selten seine kalte Seite. Stattdessen bereitete sich die Natur auf den Frühling vor. Starker Hasel- und Erlenpollenflug sorgten schon früh für gesundheitliche Belastungen. Ungewöhnlich hohe Dezemberniederschläge lösten Hochwasser aus, die besonders in den nördlichen Regionen große Schäden hinterließen. Und während der Januar nach dem sehr trüben Weihnachtsmonat mit reichlich Sonnenschein überraschte, brachte der Februar mit großem Abstand einen neuen Temperaturrekord.
- Außergewöhnlich milde Witterung mit einem Hauch von Winterwetter.
Das Temperaturmittel lag im Winter 2023/2024 mit 4,1 °C um 3,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (0,2 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (1,4 °C) betrug die Abweichung 2,7 Grad. So wurde der letzte Winter auf den dritten Platz der mildesten katapultiert, hinter den Wintern 2006/2007 und 2019/2020. Winterliche Episoden waren kurzzeitig Anfang Dezember und in der zweiten sowie dritten Januarwoche zu verzeichnen. Das Kältezentrum bildete sich am 20.1. im Allgäu. Der Februar 2024 brach schließlich sämtliche Temperaturrekorde und präsentierte sich eher wie ein Aprilmonat.
- Sehr nasser Winter - Rekordniederschläge im Dezember in Norddeutschland
Es fielen mit rund 270 l/m² knapp 150 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (181 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge fast 145 Prozent des Solls (190 l/m²). Insbesondere Teile des Nordens waren von historischen Dezemberniederschlägen betroffen. Auch anschließend blieb es flächendeckend nass. Temporärer Schnee war nur im höheren Bergland von längerer Dauer. Die maximalen Wintermengen fielen im Schwarzwald, an den Alpen und in den Mittelgebirgen. An der Spitze befand sich Braunlage im Harz mit über 800 l/m².
Winter mit sehr trübem Dezember und sonnigem Januar.
- Mit 156 Std. erreichte die Sonnenscheindauer im Winter ihr Soll von 153 Std. (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (170 Std.) betrug die negative Abweichung rund 10 Prozent. Sonnenscheinreich war nur der Januar, besonders düster zeigte sich hingegen der Dezember. In den letzten drei Monaten meldete das Alpenvorland mit über 250 Sonnenstunden die höchsten Werte. Das Norddeutsche Tiefland beherbergte mit gebietsweise weniger als 100 Stunden die schattigsten Plätzchen.
Schleswig-Holstein:
Im äußersten Norden dominierten im Winter 2023/2024 milde und feuchte Luftmassen. Strenge Fröste zum Dezemberstart und um die Januarmitte waren eine Randerscheinung. Mit dem Februar kam sogar der Frühling, in dem die Höchstwerte am 16.2. vereinzelt über 15 °C stiegen.
Im Ergebnis waren die letzten drei Monate mit 4,2 °C (0,9 °C) ungewöhnlich mild. Die Niederschlagsumme erreichte üppige 285 l/m² (180 l/m²), was zu einer Reduzierung die Sonnenscheindauer auf 110 Std. (138 Std.) führte.
Quelle : Deutscher Wetterdienst (DWD) - vorläufige Auswertung- auszugsweise Abschrift
Einen umfassenden klimatologischen Rückblick und eine Vorschau finden Sie ab dem 10. des Folgemonats unter www.dwd.de/klimastatus .
Husum-Schobüll:
Der Winter 2023/2024 war wieder zu mild mit einer Mitteltemperatur von 3,7 °C (+1,0 K), zu viel Niederschlag (+27%), der Sonnenschein schaffte nur 68 %.
>> Hier geht es zu den Statistiken
- Die Dezember-Monatsmitteltemperatur war zu warm. Es gab zu viel Niederschlag. Sonnenschein wurde erheblich zu wenig registriert.
Nach winterlichem Beginn mit Schnee und Frost setzte sich eine milde , sonnenscheinarme und feucht milde Luft durch.
Der Nachschub wurde von zahlreichen atlantischen Tiefs mit teils stürmischen Winden immer wieder aufrecht erhalten.
Am 21./22. Dezember hatte uns Orkantief Zoltan mit küstennahen 120 km/h fest im Griff.
Im Dezember 2023 wurde die niedrigste Sonnenscheindauer seit 2004 (Messbeginn) verzeichnet.
An insgesamt 14 Tagen war von der Sonne gar nichts zu sehen.
- Die Januar-Monatsmitteltemperatur war zu warm. Der Niederschlag lag über dem langjährigen Durchschnitt. Die Sonne schien überdurchschnittlich. Nur wenige Tage nach Beginn des Monats präsentierte sich der Januar recht winterlich. Bis zum 19.01. hielt die Witterung mit Schnee, Reif und auch Glätte an. Danach gestaltete Tiefdruckeinfluss mit weiter zunehmenden milden Temperaturen das Wetter, wobei zeitweise in den frühen Morgenstunden noch mit Bodenfrösten und Glätte gerechnet werden musste. Auch der Wind mit stürmischen und teilweise orkanartigen Böen sorgte für ein paar ungemütliche Tage.
- Die Februar-Monatsmitteltemperatur war zu warm. Es gab zu wesentlich zu viel Niederschlag. Die Sonne schien unterdurchschnittlich.
Bis auf 3 Tage waren die gesamten Februar Tagesmitteltemperaturen über dem Soll. Somit war der Februar 2024 neben 2022 der wärmste Februar seit Aufzeichnungsbeginn. Ursache waren immer wieder Tiefs, die sehr milde und feuchte Luft heranführten. Kühlere Luftmassen waren nur von kurzer Dauer und führten allenfalls zu Bodenfrösten. Am 22./23. des Monats wurden wir vornehmlich an der Westküste von Sturmtief Wenke durchgeschüttelt. Windgeschwindigkeiten bis zu 120 km/h wurden registriert.