Synoptische Übersicht Kurzfrist - täglich 08 und 18 Uhr UTC
Synoptische Uebersicht - Kurzfristausgegeben am Samstag, den 06.12.2025 um 18 UTC SCHLAGZEILE:Frühling im Winter Durchbruch atlantischer Subtropikluft sorgt für außergewöhnlichen Wochenstart. Synoptische Entwicklung bis Montag 06 UTC Aktuell ... sind die ersten Schritte des bevorstehenden "Frühlingseinbruchs" gemacht. Man könnte auch sagen, es ist angerichtet. Zwar befindet sich über Russland noch das bis dato so erfolgreiche Blockadehoch und gerade im Osten und Südosten des Vorhersageraum hält sich noch immer eine mäßig kalt temperierte Grundschicht. Ansonsten hat sich aber über dem mittleren Nordatlantik eine grundsolide, derzeit noch mäandrierende Frontalzone etabliert, welche mit einer ganzen Armada an Tiefdruckgebieten zusammenarbeitet, die es kaum erwarten können, milde bis sehr milde bis außergewöhnlich milde maritime Subtropenluft (mS, mSp) in Mitteleuropa zu installieren. Einen ersten Hauch davon gab es heutein Westen und Südwesten, wo am einen oder anderen Ort die 10°CMarke geknackt wurde.Kommen wir zur bevorstehenden Nacht, die ganz im Zeichen eines nur langsam über uns hinwegschwenkenden Kurzwellentrogs steht. Angeführt wird der Trog von einer Okklusion des ehemaligen Sturmtiefs ELIAS, der inzwischen zu einem unbedeutendenRandtief degradiert wurde, das in der Nacht die westliche Nordsee erreicht. Kurzvor der Degradierung steht auch die Okklusion, die schwer ums Überleben kämpfen muss. Egal, Fakt ist, dass es in der Nacht zu weiteren Regenfällen überwiegend leichter Intensität kommt. Ein Problem ist das nicht, einzig zwischen dem Bayerischen Wald und dem östlichen Alpenrand, wo lokal leichter Frost herrscht, ist vereinzelt gefrierender Regen mit Glatteis nicht gänzlich ausgeschlossen. Ansonsten bleibt es meist frostfrei, wobei die nächtliche Abkühlungsrate im Westen extrem schmal ausfällt (Tmin teilweise bei 8/9°C). In den Hochlagen einiger Mittelgebirge weht ein flotter Südwestwind mit Böen 89Bft in exponierten Kammlagen, Brocken und Feldberg bis zu 10 Bft. Auf der Nordsee nimmt der Wind bis zum Morgen dagegen allmählich ab. Sonntag ... setzt sich der angefangene Milderungsprozess weiter fort. Dabei nimmt nun zunehmend das umfangreiche Tief FRANK das Heft des Handelns in die Hand. Als offizieller Nachfolger von ELIAS liegt das Tief morgen zwar noch weit,weit draußen auf dem Atlantik (um 12 UTC gut 1600 km westlich von Irland), trotzdem streckt er seine Fühler bereits deutlich nach Osten aus. Konkret ist die Rede von der ausgeprägten Warmfront des zugehörigen Frontensystems, die schon früh am Tag den Westen Frankreichs erreicht und von dort weiter in Richtung Benelux, Deutschland und nicht zu vergessen die benachbarte Schweizzusteuert. Dabei läuft sie gegen ein Potenzialmaximum in Form eines mäßig amplifizierten Rückens an, der das Ergebnis weit nach Osten ausgreifender WLA ist und den o.e., alsbald ostwärts abziehenden KWTrog beerbt. Vor diesem Hintergrund verläuft der 2. Advent wie schon der heutige Samstag unbeständig und sehr graulastig. Dabei kommt es zunächst noch zu leichten, etwaserratisch, weil unorganisiert daherkommenden Regenfällen, die dem scheidenden Trog in die Schuhe geschoben werden können. Im Nordwesten, gebietsweise auch in der Mitte bleibt es gar trocken oder zumindest weitgehend trocken. Aufhellungen oder Auflockerungen mit etwas Sonne gibt es am ehesten an den Nordrändern einiger Mittelgebirge, konkret vor allem von Harz, Thüringer Wald und Erzgebirgesowie an den Alpen. Etwa gegen Mittag setzt dann im Grenzbereich zu Frankreich der stratiforme Regen der sich nähernden Warmfront ein, der sich bis zum Abend langsam vorarbeitet bis etwa zu einer Linie NiederrheinSüdhessenOberschwaben, um danach quasi das ganze Land bis Oder und Neiße sowie der Grenze zu Tschechienund Austria zu fluten. Akkumuliert bis Montagfrüh fallen mit Ausnahme der östlichen Landesteile verbreitet 5 bis 10, in der Südhälfte insbesondere mit Unterstützung topografischer Erhebungen gebietsweise 10 bis 20 l/m². Noch etwas mehr steht im Allgäu auf der Karte. Die Spitze nimmt aber typisch für westsüdwestliche Anströmung der Schwarzwald ein, wo zudem noch die in der Nachtnachfolgende schleifende Kaltfront mithilft Niederschlag zu produzieren. 30 bis 40 l/m², vereinzelt vielleicht auch noch ein paar Liter mehr berechtigen die Ausgabe einer markanten Dauerregenwarnung bereits am heutigen Abend. Bliebe noch zu erwähnen, dass der vorübergehend auf Süd rückdrehende, später wieder auf Südwest wechselnde Wind Schritt für Schritt zunimmt. Am Tage macht sich das zunächst nur weiterhin in einigen exponierten Hochlagen bemerkbar, bevor dann in der Nacht zum Montag im Warmsektor auch tiefere Lagen betroffen sind. Da die Schichtung aber stabil bleibt, sind eigentlich nur die Nordsee nebst küstennahem Binnenland (78 Bft, auflandig + offshore vereinzelt 9 Bft) und Leelagen der Mittelgebirge (7 Bft) von warnwürdigen Böen betroffen. Stürmisch bleibt es freilich auch auf freien Kämmen und Kuppen der höheren Mittelgebirge, wobei der Brocken und der Feldberg im Schwarzwald weiterhin den Vogel mit Böen bis zu 10 Bft abschießen.Ach ja, dann war da doch noch was mit "Frühling". Richtig, mit der Warmfront undder Winddrehung auf Südwest gelangt die nächste Portion milder bis sehr milder Atlantikluft in den Vorhersageraum, die die Temperatur tagsüber im Westen und Norden verbreitet auf 9 bis 13°C steigen lässt. Nur der Nord und der Südosten hinken noch etwas hinterher, zeigen aber ebenfalls ganz klar aufsteigende Tendenz. Nach einer kleinen abendlichen Delle erwärmt sich die Luft dann sogar in der Nacht zum Montag, so dass im Westen und Südwesten die Tiefsttemperatur z.T. zweistellig ausfällt wohlbemerkt an einem 8. Dezember, der dann tagsüber "all in" geht: verbreitet zweistellig, im Oberrheingraben bis zu 18 oder 19°C. Synoptische Entwicklung bis Dienstag 06 UTC Montag ... gelten im Großen und Ganzen die Ausführungen der heutigen Frühübersicht. Mehr dazu wieder am morgigen Sonntagmorgen. Modellvergleich und einschätzungKeine substanziellen Ergänzungen. Vorhersage und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Jens Hoffmann |
Synoptische Übersicht - Kurzfrist
Die Synoptische Übersicht - Kurzfrist zeigt auf der Grundlage der verschiedenen Modellrechnungen die Einschätzung und Entwicklung des Wetterverlaufs für den Zeitraum Heute bis Übermorgen.
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