Synoptische Übersicht Kurzfrist - täglich 08 und 18 Uhr UTC
Synoptische Uebersicht - Kurzfristausgegeben am Montag, den 29.12.2025 um 18 UTC SCHLAGZEILE:Zunächst Kaltluft von Norden, ab der Nacht zum Mittwoch wieder mildere Luft. Dabei zeitweise leichte Niederschläge und Glättegefahr. Ab Silvester nasskalt. Vor allem an der See und im Bergland windig bis stürmisch. Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 06 UTC Aktuell ... befindet sich über dem nahen Atlantik und Grönland ein monumentaler Höhenrücken, in den im Seegebiet zwischen Schottland und Island ein abgeschlossenes Höhenhoch eingebettet ist. Dieses stützt auch ein Bodenhoch im Raum Island (KarenJasmin). Über dem Nordosten Europas liegt dagegen das kräftige Tief Roman, das Kaltluft direkt aus der Arktis über Skandinavien hinwegzunehmend bis ins östliche Mitteleuropa lenkt und damit den schon zuvor existierenden Langwellentrog über Osteuropa verstärkt und seine Westverlagerung einleitet. Dieser ist auch angefüllt mit Höhenkaltluft unter 40°C in 500 hPa, die sich über Skandinavien ausbreitet.Die Kaltfront, die Tief Roman zu uns lenkt, erfasst zunächst den Osten des Landes, so dass sich die thermische Frontalzone strömungsparallel in die Nordnordwestströmung über den Nordosten Deutschlands legt. Hier setzen am Abend in hochreichender Bewölkung auch zunehmend Niederschläge ein, die trotz dort recht kalter Luftmasse (6 bis 8°C in 850 hPa) meist als Regen fallen, da durchkräftigen Nordwestwind die Luftmasse recht gut durchmischt und bodennah recht mild ist.Über dem Südwesten des Landes liegt hingegen noch die gealterte Luftmasse mit der scharfen und tiefliegenden Inversion, wobei in höheren Lagen der Himmel allgemein klar ist, während in Tieflagen teils dichter Nebel und Hochnebel liegt. In 850 hPa werden hier noch Plusgrade erreicht. In den Regionen dazwischen und damit in weiten Teilen Deutschlands wurde die Inversion schon deutlich angehoben, meist über 850 hPa hinaus, so dass die Temperaturkarten heute schon deutlich kälter aussehen. In diesen Regionen liegt ausgedehnter Stratus und Stratocumulus, teils auch mit deutlich angehobenen Untergrenzen, so dass darunter die Sicht oftmals recht gut ist.Daraus kann aber hier und da geringer Niederschlag, in der Regel als Sprühregen fallen. Dieser liefert zwar keine nennenswerte Akkumulation in den Messtöpfen, allerdings besteht Glatteisgefahr, da in der Südhälfte Deutschlands sowie teils auch noch in den Mittelgebirgen die Temperaturen generell unter 0°C liegen. Die Böden sind zudem nach der jüngsten recht kalten Witterungsperiode ausgekühlt unddementsprechend glatteisanfällig. Deswegen wurde heute prophylaktisch schon eineweit ausgedehnte Glättewarnung ausgegeben, die bei vermehrten Meldungen von gefrierendem Sprühregen dann gegebenenfalls auf Ocker hochgestuft werden kann. Insbesondere im Erzgebirge und dessen Vorland wurde die flache Wolkenschicht schon etwas stärker angehoben, dort reicht es schon für recht flächendeckende Schneefälle.Zuletzt noch ein Wort zum Wind: Der Gradient ist zwischen den genannten Drucksystemen im Norden Deutschland recht stark, so dass dort der Wind recht kräftig aus Nordwest bis Nord weht. An den Küsten kommt es zu starken, exponiertstürmischen Böen. In den Hochlagen des Harzes und des Erzgebirges gibt es exponiert Sturmböen. In der Nacht zum Dienstag weitet sich der Trog mit der Höhenkaltluft über dem östlichen Mitteleuropa deutlich nach Süden aus. Massive Höhenkaltluft mit etwa 38°C in 500 hPa streift den äußersten Osten des Landes. Die Kaltfront des TiefsRoman weitet sich im Nachtverlauf von Nordost nach Südwest aus und kommt bis zu den Frühstunden in etwa bis zu einer Linie NRW Bayern voran. Auf ihrer Rückseite fließt wieder trockenere Luft ein und in 850 hPa geht die Temperatur auf unter 10°C zurück. Auf ihrer Vorderseite wird bis in den Südwesten des Landes die Stratus und Stratocumulusdecke deutlich angehoben, aus dieser fällt teilweise weiterhin geringer Niederschlag. Anfangs kommt es dabei zu (oft auch gefrierendem) Sprühregen, der ggf. wie oben schon erwähnt bei entsprechender Intensität instantan Ocker bewarnt werden muss, zumal wir im Süden des Landes noch etwas stärker gefrorene Böden haben. Mit weiterer Hebung der Inversion und vorandringen der Kaltluft fällt aber zunehmend geringer Schnee. An der Kaltfrontselbst fällt anfangs im Osten des Landes noch Regen, im Nachtverlauf vor allem von Thüringen und Sachsen bis nach Bayern etwas Schnee. Im Stau der Mittelgebirge kann es dabei wenige Zentimeter Neuschnee geben, was mit einer entsprechenden Schneefallwarnung gewürdigt würde. Im Flachland sind die erwarteten Schneemengen gering, so dass diese mit der gelben Universalglättewarnung abgedeckt sind.Interessant wird es auch auf der Rückseite der Kaltfront. Dort reißt in der trockenen Luft die Wolkendecke recht rasch auf, so dass es bis zum Morgen in derNordosthälfte meist klar wird. Durch die Ausstrahlung und die massive Kaltluftadvektion kann trotz des Windes die Temperatur verbreitet unter den Gefrierpunkt sinken. Je nachdem, wie schnell das geht, kann es nach den vorangegangenen Regenfällen im Osten verschärfte Glätte geben und auch dort könnte eine OckerWarnung fällig werden. Dagegen spricht aber etwas der Wind, der die bodennahe Abkühlung etwas verzögert und die Verdunstung fördert.Der Wind weht vor allem in der Nordosthälfte mäßig um Nordwest bis Nord und frischt insbesondere an der Ostsee noch etwas auf. Dort kann dann etwas verbreiteter stürmische Böen geben. Der Brocken und der Fichtelberg sind weiter mit Sturmböen dabei. Nach Westen hin nimmt der Wind dagegen ab, so dass insbesondere an der Nordsee der Wind nachlässt. Im Süden weht er generell schwach.Wie schon erwähnt liegen die Temperaturen verbreitet im Frostbereich, ausgenommen sind lediglich Küstenabschnitte mit auflandigem Wind. Im Süden und im höheren Bergland geht die Temperatur in den mäßigen Frostbereich zurück. Am Dienstag ... weitet sich der Trog über dem östlichen Mitteleuropa weiter südwärts aus, kommt aber auch etwas nach Osten voran, so dass die labile Luftmasse mit der höhenkalten Luft im Osten nach Osten wieder das Land verlässt. Von Nordwesten schiebt sich ein Keil des Hochdruckgebietes KarenJasmin nach Süddeutschland hinein. Damit verringert sich im Westen der Gradient weiter, nimmt auch im Südosten ab. Richtung Nordosten bleibt er aber recht kräftig. Somit weht dort mäßiger bis frischer Wind, der an der Ostsee weiter zu steifen bis stürmischen Böen führt, wobei der Wind in Vorpommern deutlich stärker weht als nach Westen hin. Auch auf dem Fichtelberg ist noch zeitweise stürmisch. Sonst weht der Wind oft nur noch schwach um West bis Nord. Die Kaltfront kommt unter Auflösung weiter südwärts voran und die Kaltluft flutet das ganze Land. In 850 hPa geht die Temperatur verbreitet auf 8 bis 11°C zurück. Die Inversion wird dabei überall abgebaut, es bildet sich aber vonWesten her durch Absinken erneut eine recht stabile Schichtung in der mittleren Troposphäre aus.Da die einfließende Luftmasse recht trocken ist, setzen sich Wolkenauflockerungen immer weiter nach Südwesten hin durch, so dass vielfach länger die Sonne scheinen kann. Es sind aber auch noch einige Wolkenfelder unterwegs. An den Alpen schneit es durch Stau noch länger, dort können insgesamtetwa 5 bis 10 cm Neuschnee zusammenkommen. Auch am Erzgebirge sorgt der Stau noch für etwas Geflöckel. Richtung Osten reicht auch die Labilität für die Entstehung von Schauern, allerdings ist die Luft zu trocken für allzu viel Niederschlag. Somit kommt es nur vereinzelt zu schwachen Schneeschauern. Auch ander Ostsee ist die Schauertätigkeit nicht allzu stark ausgeprägt, dort ist der Fetch zu gering um die Luftmasse bodennah ausreichend anzufeuchten. Trotz der einfließenden arktischen Kaltluft (mA) wird es aufgrund der Durchmischung vielerorts sogar milder als zuvor. So werden recht verbreitet bis in den Süden wieder leichte Plusgrade erreicht, an der Nordsee sogar Höchstwerteetwas über 5°C. In Lagen oberhalb etwa 400 bis 500 m herrscht dagegen leichter Dauerfrost. In der Nacht zum Mittwoch erreicht uns von Nordwesten her eine Warmfront. Diese ist an ein Randtief gekoppelt, das über Skandinavien südwärts schwenkt. Damit wird der Gradient nach Osten hin auseinandergezogen, verschärft sich aber von der Nordsee her wieder. Folglich lässt der Wind an der Ostsee im Nachtverlauf nach, an der Nordsee kommt es aber dann zunehmend zu steifen, in exponierten Lagen stürmischen Böen um Nordwest. Auch im Norddeutschen Binnenland weht der auf West drehende Wind oft mäßig, während im Süden noch der Hochkeil liegt, unter dem es schwachwindig ist.Mit der Warmfront kommen von der Nordsee her Regenfälle auf, die im Binnenland bei teils gefrorenem Boden wieder zu Glatteis führen können. Weiter ins Binnenland hinein gehen sie aber vielfach in Schnee über. Die Niederschlagssummen liegen meist bei unter 2 l/m² und nehmen im Binnenland noch ab, so dass sich von NRW bis nach Mitteldeutschland und MecklenburgVorpommern allenfalls eine ganz dünne Schneedecke bilden kann. Im Süden bleibt es noch niederschlagsfrei. Dort klingen die letzten Schneefälle an den Alpen (ebenso wieim Erzgebirge) rasch ab und es bleibt bis zum Morgen klar, während große Teile des Landes wieder unter Wolken verschwinden.Somit gibt es in der gesamten Südhälfte und im höheren Bergland verbreitet mäßigen Frost, insbesondere von der Alb bis ins Alpenvorland auch strengen Frost. Wo frischer Neuschnee liegt, also insbesondere an den Alpen und in den Alpentälern, kann es auch stellenweise auf 15°C runtergehen. Im Norden gibt es zumindest recht verbreitet leichten Frost, allerdings steigen mit Warmluftadvektion in den Frühstunden die Temperaturen von Nordwesten her in den Plusbereich. Frostfrei bleibt es nur in Küstengebieten mit auflandigem Wind. Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC Der Mittwoch (Silvester) ... wurde in der Frühübersicht so schön beschrieben, dass er hier nicht noch einmal wiederholt werden soll. Neue Erkenntnisse liegen nicht vor.Modellvergleich und einschätzungDie vorliegenden Modelle simulieren die synoptische Lage weitgehend übereinstimmend. Etwas größere Modellunterschiede gibt es noch bei der Stärke und Ausdehnung der Niederschläge ab der Nacht zum Mittwoch. Vorhersage und Beratungszentrale Offenbach Dipl.Met. Peter Hartmann |
Synoptische Übersicht - Kurzfrist
Die Synoptische Übersicht - Kurzfrist zeigt auf der Grundlage der verschiedenen Modellrechnungen die Einschätzung und Entwicklung des Wetterverlaufs für den Zeitraum Heute bis Übermorgen.
Erläuterungen zum Aufbau des Berichtes sowie die Bedeutung der speziellen Begriffe und Abkürzungen finden Sie hier
Aufbau und Erklärungen
