Synoptische Übersicht Kurzfrist - täglich 08 und 18 Uhr UTC
Synoptische Uebersicht - Kurzfristausgegeben am Montag, den 24.11.2025 um 08 UTC GWL und markante Wettererscheinungen GWL: TrMBis zum Mittag langsame Entspannung der Glatteislage im Südosten.Ansonsten übliches Trogwetter: Nasskalt mit meist nur noch leichten Niederschlägen, in höheren Lagen als Schnee, aber keine markanten Mengen. Lediglich an den Alpen und im südlichen Vorland auch mal mäßige Schneefälle.In den Nächten auch in tiefen Lagen gebietsweise Frost und Glätte, kommende Nacht kleinräumig markante Glätte nicht ausgeschlossen. Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 24 UTC Montag... hat uns ein umfangreicher, mit mehreren Drehzentren ausgestatteter Langwellentrog, der vom Nordmeer über Skandinavien bis nach Südwesteuropa reicht, weiterhin fest in seinem Griff.Eines der Drehzentren befindet sich aktuell über der südlichen/mittleren Nordsee, das korrespondierende Bodentief "ULF" stellt sich als Dipol dar mit Kernen über Südostengland und der mittleren Nordsee. Dessen okkludiertes Frontensystem hat inzwischen weite Teile des Vorhersagegebietes ostwärts überquert und die eingeflossene, sehr kalte Luftmasse durch etwas mildere Atlantikluft ersetzt. Erwartbar ging bzw. geht dieser Prozess nicht ganz geräuschlos vonstatten: Während der überwiegende Teil der frontalen Niederschläge zunächst als Schnee (abseits der Staulagen ohne große Neuschneemengen), später dann bei positiven Temperaturen im Westen und in der Mitte mit Abklingen in Regen übergingen, geriet die Front über Süddeutschland ins Schleifen und führt auch aktuell dort noch zu teils länger anhaltenden Niederschlägen. Die Temperatur in 850m hPa ist dort unmittelbar präfrontal bereits auf Werte um oder gar knapp über 0 Grad gestiegen und entsprechend auch mal abgesehen vom östlichen Bayern die Schneefallgrenze auf 1000 bis 1300 m.Der Gradient präfrontal reichte zwar für stürmische Böen bzw. Sturmböen in den Hochlagen von Alpen und Schwarzwald, allerdings angesichts der stabilen Schichtung nicht, um die kalte Luftmasse innerhalb der Grundschicht auszuräumen.Entsprechend fiel der Niederschlag in weiten Teilen des südlichen BadenWürttembergs und Südbayerns als gefrierender Regen und es hat sich eine veritable, unwetterartige Glatteislage eingestellt. Inzwischen konnte sich die mildere Luft von Westen allmählich durchsetzen, die Luft und nachfolgend auch die Belagstemperaturen haben die 0 Grad überschritten und somit hat sich die Lage in weiten Teilen der Region entspannt. Lediglich im östlichen Oberbayern sowie im Bereich der unteren Donau dürfte es noch etwas dauern, bis die Unwetterwarnungen komplett aufgehoben werden können.Im Tagesverlauf schwenkt an der West bzw. Südwestflanke des Langwellentroges ein markanter Randtrog unter weiterer Amplifizierung über den Süden der Britischen Inseln und der Biskaya südostwärts Richtung Frankreich und IberischerHalbinsel. Auf dessen Vorderseite steilt die südwestliche Höhenströmung über demVorhersagegebiet weiter auf, so dass die Front des nur langsam südostwärts vorankommenden Tiefdipols (Kerne abends über dem Nordteil der Deutschen Bucht bzw. vor der Belgischen Nordseeküste) mangels Schubkomponente weiterhin über Süddeutschland schleift und vorübergehend sogar noch etwas nach Norden gedrückt wird. Somit dauern die Niederschläge dort bei zunächst noch hoher Schneefallgrenze länger an, vor allem vom Schwarzwald bis zum schwäbischen Alpenvorland kommen bis zum Abend nochmals 10 bis 15 l/m², in Staulagen auch mehr, zusammen, für diese Regionen läuft somit eine markante Warnung vor Dauerregen. Erst zum späteren Abend setzt sich die Front nach Ablauf einer flachen Welle langsam ein wenig nach Süden in Bewegung.Nach Abzug der letzten frontalen Niederschläge im Nordosten (meist als Schnee) stellt sich im Rest des Landes zunächst eine Wetterberuhigung ein. Langsam steigen auch in der Osthälfte die Temperaturen auf 0 Grad bzw. knapp darüber, nachmittags reicht es lediglich in höheren Mittelgebirgslagen noch für leichten Frost und Glätte. Mit Annäherung des Troges labilisiert die Schichtung allerdings vor allem im Westen und Norden im Tagesverlauf zusehends und gekoppelt an kurzwellige Troganteile gibt es sowohl im Nordseeumfeld als auch ab dem Vormittag auch wieder im Westen einzelne Schauer, die bei 2 bis 3 Grad in 850 hPa nur in höheren Mittelgebirgslagen als Schnee, sonst als Graupel oder Regen fallen. Für das ein oder andere kurze Gewitter reicht es voraussichtlich nur über der offenen Nordsee, wo sich mit etwa 32 Grad in 500 hPa auch die höhenkälteste und somit labilste Luftmasse befindet. Bis zum Abend kommen die Schauer von Westen in die mittleren Landesteile voran und erfassen eventuell auch noch Teile der Norddeutschen Tiefebene, während die Nordseeschauer vor allem Nordfriesland erfassen.Noch kurz zum Wind: Der flaut bis zum Abend auch in den Hochlagen von Schwarzwald und Alpen nach anfänglichen Sturmböen weiter ab, ebenso auf dem Brocken und ist ab eingangs der Nacht wohl nirgendwo mehr warnrelevant. Während an Oder und Neiße sowie in Südostbayern die 0 Grad nur knapp überschritten werden, steigen die Temperaturen am Rhein auf 7 bis 8 Grad. In der Nacht zum Dienstag schwenkt die Trogachse allmählich weiter ostsüdostwärts und befindet sich morgens in etwa über dem Westen des Vorhersagegebietes. Das Bodentief "ULF" verliert seinen Dipolcharakter, füllt sich etwas auf und befindet sich morgens mit seinem Kern ebenfalls irgendwo überder Westhälfte bzw. Nordostfrankreich. Mit Übergreifen des Troges in den westlichen Mittelmeerraum wird über Norditalien bzw. Slowenien eine Zyklogenese ausgelöst, an deren Nordflanke über dem Alpenraum im Rahmen einer schwachen Gegenstromlage Aufgleiten einsetzt. Die ehemals wellende Front löst sich mehr oder weniger auf, die daran gekoppelten Niederschläge gehen quasi nahtlos in dieAufgleitniederschläge über, ziehen sich dabei aber mehr und mehr Richtung Alpen und Alpenvorland zurück, so dass die Dauerregenlage endet. Bis Dienstagfrüh werden vom Allgäu bis ins östliche Oberbayern 10 bis 15 l/m² simuliert, gebietsweise auch etwas mehr. Vorderseitig des Bodentiefs dominieren allerdings zunächst noch schwache südliche bis westliche Bodenwinde und sorgen für ein wenig Durchmischung, die der Verdunstungsabkühlung etwas entgegenwirken, dennochbeginnt die Schneefallgrenze allmählich wieder zu sinken, morgens dann auch zumindest bis ins höhere südliche Alpenvorland (T850 hPa um 3 Grad). Vor allem an den Alpen kommen somit 5 bis 10 cm Neuschnee zusammen, gebietsweise auch mehr.Auch im übrigen Land bleibt es im Einflussbereich des Troges nicht ganz störungsfrei. Die Schauer über der Mitte des Landes verlagern sich allmählich ostnordstwärtrs, schwächen sich aber ab. Die Schneefallgrenze schwankt meist um 400 m. Mit Übergreifen des Tiefs setzen im Westen aber alsbald wieder neue Schauer bzw. schauerartige Niederschläge ein. Für wenige Zentimeter Neuschnee reicht es nach wie vor nur in höheren Lagen. Im Nordseeumfeld dauert die Schauertätigkeit weiter an und betrifft vor allem auch noch Nordfriesland. Gewitter dürften nach wie vor die absolute Ausnahme darstellen.Kritisch könnte sich aber die Glättesituation in einigen Landesteilen entwickeln. Vor allem in den Mittelgebirgen konnte der Frost tief in die Böden eindringen und dort zieht es ab den Abendstunden von unten auch wieder entsprechend an. Eventuell wird für einige Regionen eine markante Warnung vor Glätte erforderlich. Zudem können die Niederschläge im Südosten Bayerns bevor sie teilweise in Schnee übergehen nochmals als gefrierender Regen fallen. Dortist kleinräumig sogar eine Unwettersituation nicht ganz ausgeschlossen. Für leichten Frost reicht es zumindest in der Osthälfte vielerorts, dort kann es auch in den Niederungen abseits der Mittelgebirge entsprechend glatt werden. Im Westen und Nordwesten bleibt es in den Niederungen überwiegend frostfrei. Dienstag... erfasst der Trog das gesamte Vorhersagegebiet und mit einem nachfolgenden Höhenrücken, der sich abends über der nördlichen Nordsee befindet,tendiert er, über dem Ostalpenraum abzutropfen.Das Bodentief "ULF" füllt sich langsam weiter auf und verlagert sich nach Südwestdeutschland, während sich die Tiefdruckrinne vorderseitig des Troges von Norditalien über Slowenien langsam über Ungarn nordwärts ausweitet. An deren Nordwestflanke dauern die Aufgleitniederschläge an den Bayerischen Alpen und in Südostbayern weiter an, wobei lediglich in den tiefsten Lagen noch Regen, sonst Schnee fällt. Vor allem die deutsche Modellkette simuliert bis ins höhere südliche Alpenvorland durchaus Mengen, die einer mindestens markanten Schneefallwarnung genügen (10 bis 15 cm in 12 Stunden), die anderen Modelle sindallerdings zumindest für das Vorland deutlich defensiver aufgestellt. Auch ist noch unklar, wie weit die Niederschläge im Osten Bayerns nach Norden ausgreifen,eventuell sind noch Niederbayern und die Oberpfalz betroffen, dort fällt in tiefen Lagen aber meist Regen und im Bergland sind die Neuschneemengen nur gering.Weitere Schauer gibt es ansonsten vor allem auch in der Peripherie des Bodentiefs im Westen und Südwesten, eventuell noch bis in die Mitte ausgreifend.Nur langsam sinkt dort die 850 hPaTemperatur auf 3 bis 4 Grad, so dass sich die feste Phase lediglich auf die Mittelgebirge dort beschränkt. Vor allem im Hochschwarzwald können durchaus einige Zentimeter Neuschnee fallen, je nach Ausprägung und räumlicher Verteilung der Schauerstraßen vielleicht auch in der Eifel und im Sauerland.Im Rest des Landes fällt die Schauertätigkeit (mal abgesehen von der Nordsee) überwiegend schwach aus, mancherorts bleibt es sogar komplett trocken. Im Bergland können hier und da ein paar Flocken fallen, in den Niederungen bleibt es bei der flüssigen Phase. An den Temperaturen ändert sich gegenüber dem Vortagnur wenig; vor allem im Osten und Südosten werden die 0 Grad nur knapp überschritten, im höheren Bergland gibt es leichten Dauerfrost. Im Westen und Nordwesten wird es mit 3 bis 6 Grad etwas milder. In der Nacht zum Mittwoch setzt sich der Abtropfprozess südöstlich von uns weiter fort, letztendlich etablieren sich Höhentiefs über Oberitalien und vor allem auch über dem Ostalpenraum, letzteres zieht bis Mittwochfrüh langsam Richtung Tschechien. Korrespondierend dazu entwickelt sich östlich der Alpen einrecht kräftiges Bodentief und zieht allmählich Richtung Hohe Tatra. An dessen Westflanke dauern die Aufgleitniederschläge im Südosten und an den Alpen weiter an. Da mit Drehung der Grundströmung auf nördliche Richtungen (unser Bodentief "ULF" verschwindet langsam aus den Vorhersagekarten) nun auch niedertroposphärisch kühlere Luft polaren Ursprungs einsickern kann und die 850 hPaTemperatur auf etwa 5 Grad sinkt, gehen die Niederschläge im Süden bis in tiefe Lagen in Schnee über. Nach wie vor gibt es noch kleinere Diskrepanzen, wasdie räumliche Verteilung und Intensität der Niederschläge angeht; ICON simuliertweiterhin bis ins südliche Alpenvorland kleinräumig markante Schneefälle, die anderen Modelle beschränken letztere eher auf den Alpenrand.Die häufigeren Schauer im Westen und Südwesten verlagern sich allmählich südwärts und klingen von Norden langsam ab. Dabei sinkt die Schneefallgrenze teilweise bis in tiefere Lagen, hier und da kann es etwas Neuschnee (im Schwarzwaldstau örtlich 5 bis 10 cm) bzw. Glätte geben.Ansonsten klingen die Schauer meist ab, ob Teile von Sachsen noch von den Aufgleitniederschlägen erfasst werden, ist noch unklar. Wenn, dann fällt dort auch bis in tiefe Lagen zunehmend Schnee, die Mengen sind aber nicht allzu hoch.An den Küsten von nord und Ostsee sind ebenfalls einzelne Schauer (meist Regen,Graupel oder Schneeregen) möglich, sonst bleibt es meist trocken. In den Niederungen Westdeutschlands sowie an den Küsten bleibt es oft frostfrei, sonst gibt es verbreitet leichten Frost und örtlich Glätte durch Überfrieren. Mittwoch... kommt der Höhenrücken über der Nordsee weiter nach Süden voran und erfasst abends mit seiner Achse bereits Norddeutschland. Das hochreichende Tief über dem östlichen Mitteleuropa zieht bis zum Abend nach Ostpolen (das Bodentiefist dann knapp nördlich des Höhentiefs gelegen), während sich von Westen her eindurch den Rücken gestützter Bodenkeil bis ins Vorhersagegebiet ausweiten kann.Mit der nordnordwestlichen Grundströmung vorderseitig des Hochkeils ziehen sich die Niederschläge weiter Richtung Alpen und Alpenvorland zurück. Vor allem im Stau der Alpen werden nochmals mehr als 10 l/m² simuliert, die bis in tiefe Lagen als Schnee fallen, so dass dort markante Mengen zusammenkommen. Wie weit die Schneefälle ins Vorland ausgreifen, ist noch unklar.Mit der Nordverlagerung des Tiefs über dem Osten Polens kann sich auch am Nordrand der östlichen Mittelgebirge vorübergehend eine stärkere Staukomponente einstellen, so dass es dort bis in die Nacht zum Mittwoch ebenfalls schneien kann. Dort fallen die Mengen aber nicht allzu hoch aus, meist sind es weniger als 5 cm, höchstens in exponierten Staulagen etwas mehr.Ansonsten gibt es im Bereich des Hochkeils kaum mehr Niederschläge, lediglich andessen Nordflanke, im Nordseeumfeld gibt es noch einzelne Schauer. Die Temperatur in 850 hPa sinkt noch etwas ab, auf etwa 4 bis 6 Grad, so dass es im höheren Bergland sowie am Alpenrand leichten Dauerfrost gibt. Ansonsten liegen die Höchstwerte meist zwischen 1 und 5 Grad, an der Nordsee auch knapp darüber. In der Nacht zum Donnerstag verlagert sich ein hochreichendes zentralsteuerndes Tiefdruckgebiet über dem mittleren Nordatlantik ins Seegebiet südwestlich von Island, wobei sich das Bodentief deutlich verstärken kann. Kräftige WLA auf dessen Vorderseite stützt und verstärkt den Höhenkeil über West und Mitteleuropa, drängt ihn aber auch nach Süden ab, so dass er auf das Vorhersagegebiet übergreift.Die korrespondierende Hochdruckzone wird dabei nach Süddeutschland abgedrängt, kann sich aber noch etwas verstärken. Auch an den Alpen und am Erzgebirge lassendie Schneefälle somit im Laufe der Nacht nach und vor allem vom Südwesten bis indie Mitte lockern die Wolken stärker auf, teilweise klar der Himmel auf. Dann gibt es verbreitet leichten bis mäßigen Frost und stellenweise auch Glätte durchÜberfrieren, morgens können sich zudem Nebelfelder ausbreiten.Der Norden und Nordwesten gelangen dagegen bereits wieder auf die Vorderseite der auf die Nordsee übergreifenden Warmfront des Zentraltiefs. Dort werden die Wolken dichter und morgens fällt im Nordseeumfeld eventuell auch schon etwas Regen. Etwa vom Niederrhein über das Emsland bis zu7m Nordseeumfeld bleibt es somit auch meist frostfrei.Dafür frischt der Wind im Nordseeumfeld deutlich aus Süd bis Südwest auf mit steifen, auf Helgoland morgens eventuell auch stürmischen Böen.Modellvergleich und einschätzungDer grobe Fahrplan steht, die Unterschiede beschränken sich vor allem auf die räumliche Verteilung, Intensität und Phase der Niederschläge an den Alpen, im Alpenvorland und in Südostbayern. ICONEU fährt eine recht offensive Variante, was eventuell markant zu bewarnende Schneefälle bis ins Alpenvorland angeht, dieanderen Modelle beschränken entsprechende Neuschneemengen auf den direkten Alpenrand.Die Glättelage für die kommende Nacht ist ebenfalls noch recht komplex. Vor allem in mittleren Höhenlagen und nach Osten zu werden angesichts der Frosteindringtiefe für die kommende Nacht eventuell auch markante Warnungen vor Überfrieren von Nässe notwendig. Unklar ist auch, ob sich in Südostbayern noch einmal eine markante oder kleinräumig gar unwetterartige Glatteislage einstellen. Diese recht komplizierte Gemengelage gehört dann in der heutigen Abendkonferenz genauer besprochen. Vorhersage und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Jens Winninghoff |
Synoptische Übersicht - Kurzfrist
Die Synoptische Übersicht - Kurzfrist zeigt auf der Grundlage der verschiedenen Modellrechnungen die Einschätzung und Entwicklung des Wetterverlaufs für den Zeitraum Heute bis Übermorgen.
Erläuterungen zum Aufbau des Berichtes sowie die Bedeutung der speziellen Begriffe und Abkürzungen finden Sie hier
Aufbau und Erklärungen
