Synoptische Übersicht Kurzfrist - täglich 08 und 18 Uhr UTC
Synoptische Uebersicht - Kurzfristausgegeben am Freitag, den 19.12.2025 um 08 UTC GWL und markante Wettererscheinungen SW a Im Nordwesten und Westen zunächst Frontenfriedhof, sonst ruhige Hochdruckrandlage, weitgehend ohne markante Wetterereignisse. Synoptische Entwicklung bis Sonntag 24 UTC Freitag... liegt Deutschland am Rande eines breiten Höhenrückens, dessen Achse sich von der nördlichen Ukraine nach Finnland erstreckt. Ein nachfolgender Trog überquert mit seinem Nordteil die Britischen Inseln, hängt aber mit seinem südlichen, bis nach Marokko reichendem Teil zurück. Hieraus resultiert eine südwestliche Strömung, mit welcher in den Nordwesten und Westen Deutschlands sehr milde Luft geführt wird. In diesen Gebieten lagen die nächtlichen Tiefstwerte oft im zweistelligen Bereich. Mit einer schwachen und zudem schleifenden Kaltfront (die eigentlich ihren Namen nicht verdient) kommt im Nordwesten und Westen etwas Regen auf, nennenswerte Mengen bis 5 mm innerhalb von 12 Stunden kommen allenfalls im Stau der westlichen Mittelgebirge zusammen. Zudem sind an der Nordfriesischen Küste sowie in einigen Hochlagen und darüber hinaus auch im Lee der nördlichen und östlichen Mittelgebirge sowie durch Böhmischen Wind Windböen Bft 7 mlöglich. Exponiert sind stürmische Böen (auf demBrocken darüber) nicht auszuschließen. Mit dem weiteren Vordringen der Front in Richtung nördlicher Mittelgebirge gelangt diese unter antizyklonalen Einfluss, so dass südlich der Mittelgebirgsschwelle kein Niederschlag mehr zu erwarten ist. Zudem fächert der Gradient auf, so dass es ab Mittag, abgesehen von der Lausitz, wahrscheinlich nicht mehr für warnrelevante Böen reicht. Im Osten und Süden (dort östlich des Schwarzwaldes) ließ Hochdruckeinfluss die Luftmasse zur Ruhe kommen, so dass sich dort eine stabile Grundschicht ausbildenkonnte mit den typischen Wettererscheinungen wie Frost, vereinzelt Glätte und Nebel. Dieser wird sich nur zögernd lichten bzw. in tiefe StBewölkung übergehenund zum Teil auch ganztägig halten, so dass in diesen Gebieten nur Tageshöchsttemperaturen um 0 Grad, allenfalls im niedrigen einstelligen Bereich,zu erwarten sind. Ansonsten steigt die Temperatur auf 7 bis 13 Grad. In der Nacht zum Samstag beginnt die Front im Bereich der Mittelgebirgsschwelle,ohne noch nennenswerte Niederschläge zustande zu bringen, rückläufig zu werden. Rückseitig, d.h. im Norden Deutschlands kann es aufklaren. Daher kann sich dort wie auch in den südlichen Landesteilen, wo zuvor der Himmel wolkenfrei war, dichter Nebel bilden. Frost und örtliche Glätte sind jedoch auf die südlichen Landesteile, im Wesentlichen auf die Gebiete zwischen Bodensee, Alpen und Bayerischen bzw. Oberpfälzer Wald, beschränkt. Samstag... schwenkt der o.g. Trog über den Ostseeraum hinweg ostwärts. In dessensüdlichen Teil, der über der Iberischen Halbinsel verblieb, läuft vom nahen Ostatlantik kommend ein weiterer und relativ kräftiger Trog hinein. Nachfolgend tropft dieses Gebilde aus. Stromabwärts ergibt sich über Mitteleuropa ein Keil, der mit seiner Achse über die Nordsee hinweg bis nach Grönland reicht. Durch diesen Keil gestützt entwickelt sich, ausgehend von dem Bodenhoch über Südosteuropa, ein über Südnorwegen hinweg bis nach Ostgrönland reichender Bodenhochkeil. In dessen Bereich löst sich die Front des Vortages vollends auf. Diese lässt sich selbst durch Warmluftadvektion nicht mehr zum Leben erwecken. Daher sind ein paar Tropfen Regen allenfalls noch im westlichen Bergland vorstellbar.Im Osten und Südosten Deutschlands sind die Luftdruckgegensätze gering, so dass dort die feuchtkalte Grundschicht konserviert wird. Auflockerungen sind allenfalls in einigen Höhenlagen, sonnige Abschnitte am Alpenrand möglich. Ansonsten bleibt die Bewölkung weitgehend geschlossen. Zwar kommt im Westen Deutschlands etwas Gradient auf, so dass dort die Nebelneigung gering ist. Für warnrelevante Böen reicht es wahrscheinlich nicht.Während in den Gebieten mit zähem Nebel gegenüber heute keine nennenswerte Temperaturänderung zu erwarten ist, wird es ansonsten mit 6 bis 11 Grad nicht mehr so mild wie bisher. In der Nacht zum Sonntag kräftigt sich der nach Ostgrönland reichende Hochkeil noch etwas, wobei sich dieser mit seinem südlichen Teil etwas nach Osten und somit nach Polen verlagert. Hierdurch erfolgt eine leichte Gradientzunahme, wobei die bodennahe Windkomponente von Südost auf Ost dreht. Warnrelevante Böen kommen nicht zustande. Im Südosten (und orografisch bedingt durchaus auch im Thüringer Becken), wo der Gradient am schwächsten ist, dürfte sich erneut Nebel ausbilden oder sich noch vorhandene Nebel und StFelder verdichten. Zudem stellt sich in diesen Gebieten auch wieder leichter Frost ein. Sonntag... liegt Deutschland weiterhin unter einem Höhenkeil, der sich vom südöstlichen Mitteleuropa über Südnorwegen hinweg bis nach Ostgrönland erstreckt. Dieser Keil wird von einem breiten Trog über Osteuropa und einem Höhentiefkomplex über der Biskaya und der Iberischen Halbinsel flankiert, so dass sich eine relativ stabile Lage ergibt. Gestützt durch diesen Höhenkeil kräftigt sich der von Polen bis nach Spitzbergen reichende Bodenhochkeil noch etwas. Darin eingelagert entwickelt sich über Skandinavien ein abgeschlossenes Bodenhoch. Zwischen diesem Hoch und tiefem Luftdruck über Westfrankreich verstärkt sich die östliche bodennahe Windkomponente. In den hierfür anfälligen Höhenlagen vor allem der östlichen Mittelgebirge kann es dann durchaus für warnrelevante Böen reichen. Zudem werden in den Leelagen der Mittelgebirge wie auch im Westen Deutschlands Auflockerungen wahrscheinlicher als bisher, wogegen dann im Norden und Nordosten Deutschlands die Bewölkung weitgehend geschlossen bleibt. Für eine Auflösung der feuchtkalten Grundschicht ist der Gradient jedoch nicht hinreichend. Vielmehr verschärft sich die Inversionslage. Bedingt durch die Alterung der Luftmasse und auch die östliche bodennahe und etwas zunehmende Windkomponente gehen die Temperaturen tendenziell etwas zurück; Maxima um oder ein wenig über 10 Grad kommen allenfalls noch im Rheinland zustande. In der Nacht zum Montag ändern sich die Druck und Geopotentialfelder nur unwesentlich. Das Bodenhoch über Skandinavien nebst dessen bis in den Schwarzmeerraum reichenden Keil dürfte sich noch etwas kräftigen, was über Mitteleuropa eine weitere leichte Gradientzunahme mit sich bringt. Stürmische Böen in den Kamm und Gipfellagen der östlichen und zentralen Mittelgebirge werden daher wahrscheinlicher. Abgesehen von der Donauniederung und den Gebietensüdlich davon, aber noch deutlich abseits der Alpen, ist die Nebelneigung gering. Bedingt durch die bodennahe Advektion kälterer Luft ist nicht nur im Süden und Südosten, sondern auch in den mittleren Landesteilen leichter Frost zuerwarten. Modellvergleich und einschätzungDie vorliegenden Modelle stützen die oben beschriebene Entwicklung. Anhand der synoptischen Basisfelder lassen sich keine prognoserelevanten Unterschiede ableiten. Vorhersage und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Thomas Schumann |
Synoptische Übersicht - Kurzfrist
Die Synoptische Übersicht - Kurzfrist zeigt auf der Grundlage der verschiedenen Modellrechnungen die Einschätzung und Entwicklung des Wetterverlaufs für den Zeitraum Heute bis Übermorgen.
Erläuterungen zum Aufbau des Berichtes sowie die Bedeutung der speziellen Begriffe und Abkürzungen finden Sie hier
Aufbau und Erklärungen
