Synoptische Übersicht Mittelfrist - täglich mittags

syn Vorhersage

Synoptische Uebersicht - Mittelfrist

T ausgegeben am Mittwoch, den 27.03.2024 um 10.30 UTC
Samstag sehr mild bis warm, im Westen leicht wechselhaft. Sonntag im Osten und Südosten weiterhin trocken und warm, sonst Schauer. An den Alpen Südföhn. Mit Beginn der kommenden Woche zunehmend Schauer/Regen und etwas kühler.

Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 03.04.2024 Samstag ... dominiert ein ostatlantischer Langwellentrog die Höhenkarte 500 hPa. Dieser reicht vom Nordmeer über Island und Großbritannien bis zur Iberischen Halbinsel. Mitteleuropa befindet sich auf dessen Vorderseite in einer südwestlichen Höhenströmung. Dabei kommt es in weiten Teilen Deutschlands zu kräftiger WLA, an den Alpen hält die Südföhnlage an. Der äußerste Westen Deutschlands wird dagegen von einer meridonal orientierten Frontalzone beeinflusst, die an ein Teiltief über Benelux gekoppelt ist. Damit kommt es in einem Streifen von der Nordsee über NRW zum Oberrhein zu vielen Wolken und einzelnen Schauern, teils auch Gewittern. Zum Nachmittag weiten sich diese etwas zur Mitte aus. Im angesprochenen westlichen Streifen sowie an der Ostsee wird dabei der Wert von 20 Grad nicht erreicht, sonst wird es bei viel Sonnenschein mit 20 bis stellenweise 26 Grad warm bis sehr warm. In Schauernähe frischt der Südwestwind im Westen mit starken Böen auf, sonst herrscht mäßiger bis schwacher Wind. In den mittleren und hohen Lagen der Alpen kommt es zu (schweren) Sturmböen.
  In der Nacht zum Sonntag gehen die Schauer im Westen in schauerartigen Regen über, sonst ist das Schauerrisiko gering, aber nicht null. Die Tiefstwerte reichen von 10 Grad in der Lausitz bis 3 Grad in der Eifel. Der Föhn an den Alpen hält an. Sonntag ... weitet sich der Langwellentrog etwas ostwärts aus, damit nimmt der zyklonale Einfluss in Mitteleuropa weiter zu. Das flache Bodentief zieht von Benelux weiter zur westlichen Ostsee. Die sehr warme Mittelmeerluft wird damit auch im Osten des Landes zunehmend von etwas kühlerer Atlantikluft verdrängt, an den Alpen kann sich die Warmluft durch Föhn und den damit einhergehenden Leeeffekten noch halten. Sonst nimmt das Schauerrisiko tendenziell zu, am Abend beginnt es im Südwesten mit Annäherung eines flachen Tiefs über Frankreich zu regnen. Dieser Regen weitet sich in der Nacht zum Montag in den Westen aus, sonst geht das Schauerrisiko wieder zurück.
 Am westlichen Alpenrand schwächelt der Föhn etwas, im Osten hält dieser auch in der Nacht an. Tagsüber werden von Südostbayern bis zum südlichen Brandenburg bei längerem Sonnschein noch einmal mehr als 20 Grad erreicht, sonst ist es mit 13 bis 19 aber ebenfalls mild, an der Küste mit etwa 11 Grad kühler.
  In der Nacht bleibt es mit 9 bis 4 Grad frostfrei. Der Süd- bis Südwestwind ist meist schwach bis mäßig, ab den mittleren Lagen der Alpen weiterhin (schwere) Sturmböen. Montag und Dienstag beeinflusst der ostwärts verlagernde Langwellentrog nun besonders Mitteleuropa, wobei dessen Achse Montagmittag von Benelux bis nach Korsika reicht, am Dienstagabend sich schließlich über Osteuropa befindet. Nachfolgend steigt der Bodendruck von Südwesteuropa her an.
  In der Nacht zum Mittwoch befindet sich die Achse des stützenden und mäßig ausgeprägten Höhenrückens längs über Deutschland.
 
 Am Montag
muss daher regional mit schauerartigem Regen, Schauern und einzelnen Gewittern gerechnet werden. Der Südföhn an den Alpen bricht von Westen her zusammen. Die genaue regionale Verteilung der Niederschläge unterliegt dabei noch gewissen Unsicherheiten.
 Am Vormittag ist in den östlichen und südöstlichen Regionen noch etwas Sonne möglich, sonst überwiegen dichtere Wolken. Die Marke von 20 Grad wird eventuell nochmal an der Salzach erreicht, sonst sind die Nachmittagswerte zwischen 15 und 19 Grad, an der See etwas darunter. Im Süden frischt der Wind mit starken Böen auf und dreht von Süd auf Südwest, vereinzelt sind bei Schauern und Gewittern auch stürmische Böen möglich.
 Am Alpenrand können diese bei Föhnzusammenbruch ebenfalls auftreten. Auf den Bergen kommt es generell zu Sturmböen.
  In der Nacht zum Dienstag fällt gebietsweise schauerartiger Regen bei Tiefstwerten zwischen 7 und 2 Grad. Die Windverhältnisse im Süden bleiben zunächst bestehen.
 
 Am Dienstag
erreicht die Luftmassentemperatur T850 wahrscheinlich den "Tiefpunkt" mit -2 Grad im Nordosten und +2 Grad im Südwesten. Dabei kommt es zu weiterem schauerartigem Regen, der aber durchaus auch längere Pausen einlegt. Die Höchstwerte sind mit 9 Grad an der See und 15 Grad am Oberrhein ein paar Grad geringer als am Vortag. Der Wind dreht nun allgemein auf West, wobei im Süden starke Böen dabei sein können. Auf den Bergen kommt es zu Sturmböen. In der Nacht trocknet es wahrscheinlich ab, nur im äußersten Nordosten kann es zu Restschauern kommen. Mittwoch ... befindet sich Mitteleuropa unter dem flachen Rücken und auch bodennah überwiegt Zwischenhocheinfluss. Doch dieser wird bereits am Nachmittag durch die Annäherung eines Randtiefs, das mit einer flachen Tiefdruckzone am Boden über Frankreich interagiert, abgebaut. Bis zum frühen Nachmittag kann es aber noch überall trocken bleiben, bevor am Abend die Schauerneigung im Westen wieder ansteigt. Mit der Temperatur geht es wenige Grad nach oben, wobei am meisten Sonne im Süden erwartet werden darf. Der Wind ist meist schwach bis mäßig aus West bis Südwest.

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz der letzten IFS-Läufe ist zunächst recht gut, nimmt ab Dienstag etwas ab. Unsicherheiten bestehen noch bei den Temperaturverhältnissen am Wochenende im Norden sowie bei der Ausprägung der Übergangszone über der Mitte mit Schauern am Sonntag. Der zunehmende zyklonale Einfluss von Westen her sowie dessen Höhenpunkt am Beginn der kommenden Woche ist aber gut abgesichert.

Vergleich mit anderen globalen Modellen

 Am Karsamstag/Ostersonntag gibt es zwar nur kleine Unterschiede zwischen den Modellen, diese sind aber für die regionale Verteilung der Schauer von einer gewissen Relevanz. So zeigt ICON auch im Westen einen etwas stärkeren antizyklonalen Touch als IFS und vor allem GFS. UK10 ist auf der Linie von ICON. Je nach Ausprägung der relevanten Randtröge sind damit im Westen mehr oder weniger Schauer möglich. Das Übergreifen des Langwellentroges nach Mitteleuropa zeigen sowohl IFS, als auch GFS und UK10. Bei ICON wird das Bodentief über Südfrankreich deutlich stärker gerechnet als bei den anderen Modellen, was den weiteren Pfad beeinflussen könnte. Diese zieht in weiterer Folge nach Norden, dabei steilt die Strömung über die Alpen nochmal stärker auf als bei IFS. Die Troglage ab Montag ist dann bei allen Modellen wieder sehr ähnlich, wenn man von kleinen Abweichungen absieht.

Bewertung der Ensemblevorhersagen
EPS: Die Rauchfahnen für repräsentative Orte in Deutschland stützen im Wesentlichen die deterministischen Aussagen.
 
 Am Samstag
ist an den meisten Orten der "peak" des Geopotentials 500 hPa zu befindet, bevor dieses bis zum Montag abgebaut wird um anschließend wieder anzusteigen. Dieser Trend ist durch einen recht geringen Unsicherheitsbereich gut abgesichert. Beim Ausmaß des "Wärmebuckels" in 850 hPa am Samstag gibt es aber besonders im Norden noch einen großen Spread - hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Nach Osten und Süden zu sollten die hohen Temperaturwerte aber mehr oder weniger in trockenen Tüchern sein. Zu Wochenbeginn wird überall das Minimum der Luftmassentemperatur erreicht, bevor diese ab Mittwoch wieder deutlich ansteigt. Im Westen, Norden und in der Mitte rauschen die Niederschlagssignale ziemlich stark, im Südosten sind diese auf den Montag und Dienstagvormittag fokussiert. CLUSTER: +120...168h: Es liegen drei Cluster vor, wobei C1 und C2 mit 21 und 20 Membern dominant sind. Wenngleich sich die Strömungsmuster auf positive und negative NAO aufteilen, ist für Mitteleuropa der zunehmend Trogeinfluss entscheidend. Dieser wird in allen Clustern gezeigt. Mittwoch bildet sich auch recht schön der nachschiebende flache Rücken in allen Clustern ab. Bei C2 ist dieser am stärksten ausgeprägt. +192...240h: Die Clusteranzahl bleibt bei drei (23/19/9 Member). Dabei stellt sich das Strömungsmuster NAO-positiv zunehmend ein. Ab Freitag deutet sich eine positive Geopotentialanomalie über Mitteleuropa an. Dies geschieht auf der Vorderseite eines Langwellentroges über Nordwesteuropa. Dabei könnte sich neuerlich kräftige WLA einstellen mit zyklonalem Einschlag in der Nordwesthälfte.

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen WIND: Samstag bis Montag an den Alpen Südföhn mit Sturmböen in den mittleren Lagen und schweren Sturmböen auf den Gipfeln.
 
 Am Samstag
an der Nordsee sowie in Schauernähe im Westen einzelne stürmische Böen nicht ausgeschlossen.
 
 Am Montag
und Dienstag im höheren Bergland Sturmböen, im Süden (eventuell auch in der südlichen Mitte) auch in tieferen Lagen stürmische Böen nicht ausgeschlossen. GEWITTER:
 
 Am Samstag
und Sonntag in der Westhälfte einzelne Gewitter mit stürmischen Böen nicht ausgeschlossen, am Montag im Süden und Südwesten sowie Westen wahrscheinlich. Basis für Mittelfristvorhersage ECMWF det/prob; MOS (ECMWF/MIX)

VBZ Offenbach / Mag.rer.nat. Florian Bilgeri

Datenbasis : Deutscher Wetterdienst - Text ungekuerzt

Übersicht - Mittelfrist

Die Synoptische Übersicht - Mittelfrist zeigt auf der Grundlage der verschiedenen Modellrechnungen die Einschätzung und Entwicklung des Wetterverlaufs für den  Zeitraum 3. bis 7. Folgetag.
Erläuterungen zum Aufbau des Berichtes sowie die Bedeutung der speziellen Begriffe und Abkürzungen finden Sie hier 
 
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